Tagebuch: 07.12.18

Morgens Magenstechen. Unruhig geschlafen, wie gerädert aufgewacht. Wieder ins Krankenhaus, Chemo, wieder heim. Unterhalte mich mit einem anderen Patienten, anstrengend aber interessant. Kann nicht einordnen ob er Ahnung hat oder so tut. Allerdings kommen Professor und Oberarzt direkt zu ihm und alle fachsimpeln über Blutwerte und komplizierte Transfusionen. Also wohl eher ein Kollege. Er erzählt von Italien und München und das das eigentlich schlimme ist, das Rauchen aufzuhören, nicht, damit anzufangen. Schwindelig nehme ich einen Schluck Wasser und nicke. Er hat deutlich mehr Beutel angeschlossen als ich, und auch die Ärzte klingen ernster bei ihm. Redet aber viel und munter, was mich gleichzeitig nervt und aufbaut. Die letzten Tage hätte er sich schon mal überlegt, einfach Schluss zu machen. Ich sage, ich auch. Aber es geht halt mal so, mal so.

Dazu Probleme mit den Ohren. Höre mich selbst oft beim Atmen und Sprechen. Autophonie. Belüftungsstörung der eustachischen Röhre. Können tausend Sachen sein, auf jeden Fall kommt es durch die Chemo öfter. Sammle jetzt seltene Erkrankungen.

Erstmal etwas an die frische Luft.