Tagebuch: 15.12.2018

Zwei Wochen rumgebracht. Nicht viel angesichts kommender Herausforderungen, aber irgendwie, von Tag zu Tag, gehts es weiter. Habe gerade in den ersten Nächten unter Einfluss der Chemotherapie viel Verrücktes geträumt. Von Chinesen und einem Hotel und Karl Lagerfeld, der jetzt Onkologe ist und mir bescheinigt, wieder ganz gesund zu werden. Aber das scheint wohl so zu sein. Immerhin schlafe ich ganz ok, wenn auch meist nur im Takt von 2 Stunden. 90mg Prednisolon am Tag knallen einfach ohne Ende und machen mich unruhig und depressiv.

Komme gerade von einem Spaziergang und fühle mich recht gut. Die Lethargie und das Nichtstun sind für mich größere Belastungen als die physischen Nebenwirkungen glaube ich. Ablenkung ist alles und ich versuche in kleinen Etappen kleine Projekte umzusetzen. So haben wir angefangen, das Esszimmer zu streichen. Schaffe eine viertel Wand und lege mich dann eine Stunde hin. Bin zufrieden mit dem Schnitt.

Bin noch gar nicht sicher wie es hier mit den Texten weitergeht. Schwanke zwischen vollständiger Löschung und detailliertem Tagebuch mit Hintergrundinfos, Tips und wirren Anekdoten. Vielleicht auch ein Mittelding.