Soweit alles ok. Bin übertrieben aktiv durch Eigenmotivation und die tägliche Dosis Prednisolon. Weiterhin 90mg, Blutwerte passen, daher keine Anpassung notwendig. Soll mir recht sein. Nach dem Frühstück gibt es also wie immer eine Handvoll erlesener Pillen und der Tag kann starten. Ab Mittag kickt das Kortison und es geht rund.
Vormittags etwas Abwasch, Wäsche waschen, Wohnung aufräumen, normales Hausmanns-Pensum. Gegen Mittag finde ich meist irgendwas zum umräumen, einsortiern, umorganisieren, rumschieben und aufhängen. Danach oft technische Phase: Festplatten synchronisieren, Fotos katalogisieren, Kleinanzeigen checken, Cloudspeicher bereinigen, Backups machen. Irgendwas ist immer zu tun. Dazwischen ganz gewissenhaft eine Stunde Spaziergang an der kalten Luft und ein paar Liegestütze oder Crunches, je nach Verfassung halt. Nicht wirklich als Sport zu betiteln, aber besser als nichts und es hilft schon sehr.
Gegen Nachmittag drehe ich richtig auf und räume auf dem Dachboden oder im Keller rum. Zwischendurch ein Glas frischen Tomatensaft den mir die Nachbarin bringt. Für die Gesundheit. Ungespritzt, direkt aus dem Garten. Ergänzt sich gut mit den 200mg Natulan, der oralen Chemo. Abends, bevor ich zum Glück langsam wieder runterfahre, versuche ich, hier und da ein wenig zu lesen. Zum Beispiel die ganzen alten Studienunterlagen aus dem Ingenieurstudium. Muss das Wissen über thermodynamische Hauptsätze und werkstoffabhängige Produktionsverfahren auffrischen. Wer weiß, wann ich das wieder brauche. Kann jederzeit soweit sein. Dann eine Stunde Dschungelcamp und Hirn wieder auf null.