Zurück aus dem Winterschlaf (nach 3 Jahren). Have fun.
























Zurück aus dem Winterschlaf (nach 3 Jahren). Have fun.
Umland
Letztens fiel mir wie aus dem nichts meine alte ICQ-Nummer wieder ein. Zum Test hab ich mal versucht, mich einzuloggen. Ging sofort problemlos, nach gefühlt 15 Jahren. Tolle Erinnerungen, damals, als das Internet noch jung war.
Das war heute das Hauptthema im Kinderzimmer. Nein, nicht in unserem, wir haben ja keines, also noch nicht. Unser Patensohn Mike ist 7 geworden.
Macht sich auf diese Weise nicht auch die eigene Vergänglichkeit und sowieso die Endlichkeit aller Dinge bemerkbar, durch den halben Kopf, den Patenkinder jedes Mal in die Höhe geschossen sind, wenn man sie nach ein paar Monaten mal wieder sieht? Ja, vielleicht. Oder vielleicht auch durch die vielen Corona-Toten seit mehr als einem Jahr. Hoffentlich wird’s bald Sommer.
Mehr als ein Jahr ist übrigens auch mein letzter Eintrag her, das kleine Lebenszeichen im Dezember mal ausgenommen. Dennoch gibt es hier auf dem Blog noch Tausende Besucher jeden Monat, ich bekomme immer noch auf diversen Kanälen Zuschriften zu meiner Genesungs-Dokumentation, mittlerweile aus aller Welt. Nicht zuletzt deswegen ist ein kurzes Update diesbezüglich mehr als überfällig. Und ein bisschen auch, um die mögliche Schande eines ganzen Jahres ohne einen Blogeintrag jetzt schon abzuwenden. Ist immerhin schon März, das Jahr fliegt dahin.
Also, direkt vorweg, ich bin gesund. Sogar richtig gesund, meine Blutwerte der NU7 (die siebte Nachuntersuchung, mittlerweile nicht mehr im Turnus eines Viertel-, sondern eines halben Jahres) lesen sich wie aus dem Lehrbuch. Hätte ich vor zwei Jahren auch nicht dran geglaubt. Bisher waren aber alle NU’s zufriedenstellend, wenn auch mit einem kurzen Holperer. Nach der NU6 wurde ich wie immer nach der Blutabnahme nach Hause geschickt, „wenn Sie nichts mehr von uns hören, passt alles“. Wir also guter Dinge raus ins Grüne, also den Zabowald hier, danach rein ins Blaue, also den Mix-Markt in Langwasser. Gurken kaufen. Als wir abends nach Hause komme, schließe ich die Tür auf, blicke zum Sideboard, sehe das rote Lämpchen des Anrufbeantworters blinken und höre im selben Moment mein Herz auf dem kalten Boden aufklatschen. „Erlanger Nummer“, sagt Olga, und ich weiß natürlich, das kann nur die Uniklinik sein. Beim Rückruf wird mir erklärt, zwei Blutwerte wären etwas auffällig, zur Sicherheit doch noch mal ein CT. Machen wir nächste Woche einen Termin aus. „Scheisse, bestimmt wieder Krebs. Und ich Depp kauf Salzgurken“, denke ich. Ich erzähle es Olga, wir liegen uns in den Armen und weinen. Eine ganze Weile.
Die nächste Woche erlebe ich wie in Trance. Keine Ahnung mehr, wie wir die Tage rumgebracht haben, und erst recht keine Ahnung, wie wir das damals, 2018, mehrere Monate von erstem Verdacht bis zum Therapiebeginn durchgehalten haben. Geht halt dann doch weiter, immer, irgendwie. Schlechter Trost.
Morgens CT, bis zum Nachmittag keine Rückmeldung. „Noch kein Rückruf, bestimmt bin ich wieder krank, die beraten sich schon wie es weiter geht“, sage ich zu Olga. Ich rufe jetzt selbst an. Besser gesagt, Olga zwingt mich, ich denke bei sowas immer, solange ich nichts negative weiß, ist es noch nicht eingetroffen. Auch keine gute Lebensweisheit. „Oh hallo, ja, sorry…Moment..ich muss hier nur kurz…viel zu tun, da bin ich noch nicht dazu gekommen“, sagt mein Arzt am Telefon. Ärzte am Telefon sind unerträglich übrigens. Klingen immer neutral. Zum Einstieg des Gesprächs ließe sich nicht heraushören, ob man von einer Operation völlig genesen ist oder nur noch wenige Tage zu leben hat. Machen die sicher mit Absicht. „Sooo, da bin ich…entschuldigen sie…geht drunter und drüber hier, ich wollte sie ja schon…also ja, das CT ist sauber, alles wunderbar. Die Werte? Ja, das waren wohl nur Ausreißer, das passiert schon mal. Also dann, Tüdelü!“ Ob es ‚Tüdelü‘ oder ‚Auf Wiederhören‘ war, kann ich nicht mehr genau sagen, wir weinen schon wieder.
Soviel zur NU6. In der NU7 letzte Woche wurden besagte Blutwerte dann eben noch einmal kontrolliert, alles wieder im Normalbereich. Eine Sturzsenkung sorgte übrigens für diese Höllenwoche, also ein starker Anstieg der Blutsenkgeschwindigkeit (BSG) sowie ein erhöhter Laktatdehydrogenase-Wert (LDH, ein Indikator für absterbende Zellen im System). Kann aber durch Entzündungsreaktionen aller Art ausgelöst werden. Durch meine ganze Vorgeschichte ist da aber eben Aufhorchen angesagt. Ist ja auch ok. Und eine schlagartige Erdung wars allemal. In Sekundenbruchteilen vom Alltag in den Notlaufmodus. Naja. Jetzt wieder zurück im Alltag. Wieder etwas mehr aware, hat auch was Gutes. NU8 im Sommer.
Bis dahin folgt: eine Abarbeitung meiner wachsenden Sammlung an mildly interesting Gedanken und überflüssigen Beobachtungen. Die wichtigen Dinge des Lebens. Tüdelü.
…bald wieder los, so der Plan. Das Jahr war verrückt, oder? Herausfordernd und turbulent. Hier herrschte Stillstand, Arbeitsbedingt, coronabedingt, umstandsbedingt, bedingt halt. In meinem Notizbuch herrschte allerdings kein Stillstand, überall türmen sich Ideen. Große und kleine, Gedanken und Scribbles für Texte und Anekdoten.
Mache hier ziemlich viel Sport, was gut tut. Ich werde spürbar fitter. Gewichte werden mehr, Wanderungen länger. Das Training für alle beginnt üblicherweise mit ein paar Minuten auf dem Ergometer, etwa zwei mal fünf oder zwei mal fünfzehn Minuten. Dabei wird in Abständen der Puls kontrolliert und im Trainingsbuch vermerkt. Vor ein paar Tagen fährt am Gerät neben mir eine Frau um die 50. Sie pausiert nach einiger Zeit, um ihren Puls aufzuschreiben. So scheint zumindest der Plan, denn sie hat ihr Trainingsbuch vergessen. Kurzerhand leiht sie sich vom Hintermann den Kuli, zückt eine Schachtel Marlboro aus ihrer Tasche und notiert sich den Puls einfach darauf. Das ganze hat sich dann ein paar Mal wiederholt und ich war fasziniert. If it’s stupid but it works, it’s not stupid.
„Pfui Deibel!“, raunzt mich der langhaarige, bemützte, ganz in schwarz gekleidete und in seinen Sandalen mit natürlich schwarzen Socken etwas behäbig und leicht gebückt gehende Berufsalkoholiker an, als ich abends in der Cafeteria ein alkoholfreies Helles bestelle. Ich sehe ihn hier jeden Tag wie er von 18 bis 21 Uhr mit gleichbleibend hoher Schlagzahl Weizen presst und frage mich, ob die Betankung in seinem Trainingsplan steht oder ob er nicht sogar hier arbeitet, so als Unterhalter. „A kastriert’s Karmeliten, Pfui Deibel!“
Apropos Unterhaltung: Alleinunterhalter Hans-Georg sorgte letzten Sonntag für Stimmung und in besagter Cafeteria wankten unsicher aber rhythmisch ältere Herren in Adiletten über den Fliesenboden. Dazu Damen fortgeschrittenen Alters, die ihre mutmaßlich extra im Kleidersack verpackten, aber dennoch angestaubten weil jahrelang nicht getragenen Abendroben zur Schau tragen. Ich nehme einen tiefen Zug des in der Luft liegenden Tosca-Nebels und einen Schluck vom Karmeliten (!) und freue mich, wie sympathisch normal das hier alles ist.
Allzeit bereit
Ich nehme mittags und abends gerne reichlich Salat von der Salatbar. Mir ist aufgefallen, dass ich den Blumenkohl immer als letztes esse. Ein eingelegtes Gemüse mit derart anmutigen bernoullischen Formenschwüngen hat etwas zusätzliche Verweildauer auf meinem kleinen Salatteller verdient, nehme ich an.
Wo ich gerade bei Salat bin, selbigen gab es (wohl aufgrund Knappheit am Wochenende) an einem Samstag mittag ausnahmsweise nicht wie gewohnt zum Hauptgericht dazu. Die Menge wurde spürbar unruhig und ich glaub es flogen auch einige Krücken in Richtung des Personals.
Vortrag zum Thema „Selbstheilungskräfte“ (!) (Heißt hier Seminar, damit sich nicht direkt alle wieder abmelden nehme ich an). Der durchaus sympathische Chefarzt fragt in die Runde: „Na, wer von den hier Anwesenden sagt sich schon mal selbst ab und an: ‚Ich liebe dich!‘, seien Sie ehrlich.“ Antwort aufs dem Off der hinteren Reihen: „KEINER!“
Wird noch besser.
Der Sommer ist fast rum. Chefarzt und ich sind uns einig, meine Reha um 3 Tage zu verkürzen, weil ich schon wieder „zu gesund“ bin. Was mir ganz gelegen kommt. Mein Programm hier ist so vielfältig wie die Leute. Nordic Walking, Physio, Atemübungen, Qi Gong, Ernährungsberatung. Von sehr interessant und bereichernd bis überflüssig. Eben wie die Leute. Von Schnösel bis Vollassi alles dabei. Krank und zum Glück auch wieder gesund wird halt jeder mal.
Habe aber auch viel Zeit für mich, die ich zum Wandern, Radeln, Fotografieren und für Akquise nutzen kann. Tatsächlich kommt bereits jetzt überraschend gutes Feedback. Was noch nichts heißen mag, aber es ist ein Anfang. Aber zurück zur Reha. Das mitgebrachte Rennrad war wohl ein leichter Anflug von Übermotivation. Die Gegend hier ist ziemlich herausfordernd. Auf der Straße in die Stadt runter geht es plan aber abschüssig, was den Rückweg zur Herausforderung macht. Die Waldwege hinterm Haus wiederum sind im Gegensatz dazu unbefestigt, steinig und matschig. Und natürlich genauso steil. Toll zum laufen mit dem Rennrad über der Schulter. Naja. Lege ich mich lieber raus in die Sonne. Und um 17.30 Uhr gibt’s schon wieder Abendbrot.
Reha läuft soweit. Die ruhig gelegene, etwas in die Jahre gekommene Anlage bietet ein ganz gutes Programm, ich mache viel Gerätetraining, Wander- und Radtouren. Letzteres ist mit dem Renncrosser leider nur bedingt möglich, da wir hier auf dem höchsten Punkt weit und breit liegen. Alle Strecken sind steil und unwegsam. Werde aber diese Woche mal ein E-Mountainbike ausleihen. Auch das Essen ist ziemlich gut. Kommt natürlich auf die eigenen Ansprüche an. Ich finde es durchaus ok. Allerdings gab es vorgestern keine Salatbar zum Mittagessen, die graue, wackelige Menge tobte.
Übrigens war das CT vor 3 Wochen gut und ich bin gesund. Puff. So einfach.
Erster Tag der Reha. Werde schätzungsweise die nächsten Abende viel Zeit haben, nach dem Essen gegen 18 Uhr ist hier im Dreiländereck nicht viel los und es gilt, sich selbst zu bespaßen. Kein Problem – eine top Gelegenheit, die vergangenen Monate zu verschriftlichen und aus der stetig wachsenden Menge an Bildern mal wieder etwas zu bloggen. Bis morgen also.
PS:Im Rahmen des Umzugs zu All-Inkl sind die letzten drei Einträge abhanden gekommen (habe kein ganz aktuelles SQL-Backup eingespielt). Daher hier der Vollständigkeit halber einfach angehängt:
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Tagebuch: 18.07.19
Ja, wie geht’s mir denn? Ganz gut aktuell kann ich sagen. Die letzte Bestrahlung ist nun schon 6 Wochen her. So richtig weiß momentan niemand, ob ich bereits vollständig gesund bin (aka. in “Vollremission”), denn die nächste CT steht erst in 2 Wochen an. Laut Arztbrief aber als “Nachsorge”, was natürlich ordentlich Rückenwind gibt. Diese lange Zeit von etwa 8 Wochen wird abgewartet, da vor allem die Bestrahlung noch sehr lange im Körper nachwirkt und allerlei Um- und Abbauprozesse im Gange sind, die zum jetzigen Zeitpunkt eine Bildgebung verfälschen würden. Dieses Gewurschtel (optisch nahe am Mind Flayer aus Stranger Things) spüre ich auch ab und an von Brust bis Rachen, etwa durch Halskratzen oder einen “heißen Atem”, wie man ihn bei ‘ner Erkältung hat.
Immerhin schaffe ich schon gut 20km auf dem Rennrad. Knödelig und kunterbunt düse ich durch den Reichswald hinterm Tiergarten und kann schon fast mit den Omis auf ihren E-Bikes mithalten. Bin ganz begeistert ob meiner neu gefundenen Sportivität und Olga und ich feiern mit regelmäßigen Besuchen bei wahlweise Angelo Eis oder Luisa’s Eissalon.
Fotojobs werden konstant mehr und bin tatsächlich schon wieder auf Trello angewiesen, um den Überblick zu behalten. Was natürlich toll ist. Auch ein tolles neues Studio/Atelier/Galerieraum ist in Aussicht hier im Süden der Stadt. Zusammen mit Anika plane ich, endlich wieder Fototreffs abzuhalten und Workshops zu planen. Ausserdem könnten Olga und ich endlich eine Galerie für zeitgenössische Fotografie in Nürnberg gründen, was großartig und auch überfällig wäre. Nürnberg bzw. Franken ist hinsichtlich Fotografie einfach richtig scheisse aufgestellt, muss man so sagen.
Und zur Krönung haben wir gestern das Bachelorette-Opening mit super gutenFreunden gefeiert.
Tagebuch: 10.07.19
Heute wieder Gelbe Säcke runtergebracht. Daran merkt man, wie schnell das Jahr vergeht. “Abfuhrplan Gelber Sack 2017 — 2019”. Einfach mal in größeren Dimensionen denken.
Tagebuch: 08.07.19
Habe beschlossen, wieder mehr zu schreiben hier. Wie etwa diesen Eintrag. Neues folgt in Kürze.
Habe die vergangenen Tage Chernobyl auf Sky geguckt und seitdem irgendwie ein mulmiges Gefühl bei den Bestrahlungsterminen. Sind aber zum Glück nur noch drei.
Heute geträumt: Auf Geburtstagsfeier des Schwagers. Ich hab vergessen, was wir ihm schenken. Und daheim vergessen haben wir’s auch. Zusammen mit den Schaschlikspießen und der Logitech M500 Maus für den Schwiegervater, die ich extra bestellt hatte. Also beschließe ich schnell zu Fuß zu gehen und die Sachen zu holen. Dazu muss ich den ganzen Berg runter laufen. Unten angekommen stehe ich vor dem Rathaus, wo sich einige Leute mit Bürgermeister Michi unterhalten. Michi wünscht mir viel Erfolg für’s Krankenhaus. Danach bin ich bei einer russischen Ärztin, die mir ganz passable Blutwerte bescheinigt. Um die wiederum weiter so gut zu halten, soll ich regelmäßig Rosmarin zu mir nehmen. Tja.
Tatsache, zwei Wochen ist der letzte Eintrag schon her. Verärgerte Leser machen ihrem Unmut Luft. Naja, so schlimm nicht ganz. Aber ja, hab’s schleifen lassen. Muss auch mal sein. Was gibt es Neues?
Bestrahlung hat begonnen, bereits eine von insgesamt drei Wochen sind geschafft. Nebenwirkungen bis jetzt keine. Bin nur hier und da etwas hüstelig, was Olga sehr nervt aber sonst nicht weiter stört. Also mich. Wir sind viel bei Familie und Freunden und genießen das Wetter bei Pizza, Gemüsepfanne, etwas, das sich Kumpir nennt bei Julia in Regensburg und viel Kaffee und Kuchen.
Durchaus erwähnenswert ist der tägliche Ablauf der Bestrahlung. Gleichermaßen beruhigend und angsteinflößend. Zunächst einmal schon skurril und zugleich praktisch: Patienten bekommen eine Chipkarte und melden sich am Terminal des Infoschalters an und ab wenn sie kommen und gehen. „Kommen sie gut nach Hause“, ertönt eine Computerstimme beim Abmelden und erinnert mich daran, dass der Fahrer den Caddy gleich wieder ohne Rücksicht auf Verluste und wie ein Gejagter über die A3 peitschen wird, während ich mir die Ironie ausmale, ganz wunderbar vom Lymphom geheilt zu sein, nur um dann bei Nürnberg-Nord irgendwo am Baum zu kleben. Aber praktisch ist das System, das auch unweigerlich an eine Stechuhr im Werk oder im Büro erinnert, durchaus.
Erfreulicherweise funktioniert das digitale Patientenhandling auch ganz ausgezeichnet, bis jetzt musste ich höchstens 10 Minuten in Wartebereich B warten, bevor ich aufgerufen wurde. In einer der vier Kabinen lege ich mein Zeug wie Schlüssel, Handy, Foto ab und nehme Handtuch und Terminplan-Heftchen aus der Tasche. Oberkörper frei und ohne Schuhe folge ich dann der überraschend attraktiven Assistentin durch einen kurzen Gang. Es riecht nach Eukalyptus und Lavendel und leise Harfenklänge liegen in der Luft. Ich komme mir tatsächlich vor wie im Spa und laufe also besagten Gang entlang, halbnackt mit Handtuch über der Schulter und freue mich auf den nächsten Aufguss. Dieser entpuppt sich leider als überdimensionaler Linearbeschleuniger und ich bin etwas enttäuscht. Aber auch schön, denke ich mir, und lege schon mal mein Handtuch auf die Liege, bereit zur Teilchen-Massage. Nachdem die hübsche Helferin und ihre durchschnittlichen Kolleginnen mich etwas exakter positioniert haben, wird per Laser ein Netz auf meinen Oberkörper geworfen und der Computer übernimmt. Alle verlassen hastig den Raum, daran merke ich, dass es gleich losgeht.
In einem kurzen Scan wird (so schätze ich mal) meine Lage exakt erfasst und die erforderlichen Bewegungen des Kopfes des LINAC (engl. linear accelerator) errechnet, bevor dieser einmal über meiner Brust im Halbkreis um mich herum und wieder zurück fährt und dabei Geräusche macht wie Skrillex feat. GLaDOS aus Portal 2. Interessanterweise werde ich nicht nur in 3 (x, y, z), sondern in 4 (t [Zeit]) Dimensionen bestrahlt, da sich die Lage des Tumors ja mit meiner Atembewegung ständig ändert und der Strahlengang bzw. dessen Intensität somit quasi live moduliert werden muss. Good times of our lives.
Tja, und nach sage und schreibe 2 Minuten ist die Session vorbei. Anziehen, neuer Termin für den nächsten Tag, ausloggen („gut nach Hause!“), rein in Mahmuts weißes Geschoss und ab auf die Autobahn. Die Fahren sind hier tatsächlich das Längste und nach insgesamt einer Stunde bin ich wieder zuhause und kann endlich diesen Eintrag schreiben, bevor ich mich über die Reste des Kuchens hermache.
Termine Termine.
Richtig schönes Wochenende gehabt.
Motivation für die kommende Woche!