Tagebuch: 04.05.19

Ja, habs ein paar Tage schleifen lassen. Hier und da schleicht sich der Alltag wieder ein, was wohl ein gutes Zeichen ist. Letzten Montag nach erfreulich kurzer Wartezeit ein ausführliches Vorgespräch in der Strahlenklinik in Erlangen. Geplant sind 30 Gray Strahlungsdosis gesamt, verteilt auf 3 Wochen à 5 Werktage. Ergo 2 Gy täglich. Klingt viel, allerdings dauert die eigentliche Bestrahlung nur 2 Minuten. Dadurch wäre ich gegen 10 Uhr vormittags schon wieder daheim, was super praktisch wäre, denn da stehen die ganzen faulen Studenten gerade mal langsam auf. Nebenwirkungen muss man mal abwarten, ich berichte. Übelkeit, Hautreizungen, Schluckbeschwerden und sowas. Mögliche Spätfolgen Schädigung von Herz, Lunge, Knochen. Wuff. Muss man leider in Kauf nehmen und das beste draus machen. Sagt sich leicht, aber tatsächlich muss man einfach durch.

Nächste Woche werde ich vermessen und gescannt, im Anschluss wird für die Therapie eine individuell angepasste Brustplatte gefertigt, die die Röntgenstrahlung gezielt nur an der gewünschten Stelle auf dem Torso durchlässt. Meine eigene Endgame-Armour sozusagen. Bilder folgen sobald ich es hinbekomme.

Sonst geht es mir soweit ausgezeichnet, ich bin quasi beschwerdefrei. Natürlich noch recht kraftlos und ausdauerschwach, nach jeder Radtour bin ich platt. Langsamer Aufbau ist angesagt. Hier und da zwickt und zwackt alles mal. Viel vernarbtes Gewebe jetzt dort drinnen, welches der Körper jetzt langsam abbauen muss. Außerdem wächst mein Bart schon wieder recht kräftig. Hellweiß. Aber immerhin seh‘ ich nicht mehr aus wie ein Nazi, sondern wie ein White-Walker-Nazi. Es geht also bergauf.

Die letzten Tage haben wir viel mit Familien und Freunden gemacht, was wunderbar viel Kraft gibt. Olga möchte auch etwas ins Fotografieren reinschnuppern, weswegen wir eine kleine APS-C-Canon besorgt haben. Bis auf den kleineren Sensor schon brutal, was die mittlerweile können. 24MP, Klapp-Touch-AF-Display, WLAN, NFC, Dual Sim, Apple Pay, CAN Bus und Glasfaser glaube ich. Auf jeden Fall quasi alles was man braucht und irgendwann mal brauchen könnte.

Ich war weiterhin fleißig und die neue Website ist quasi fertig, minimales Feintuning fehlt noch. Danach erstmal die Werbetrommel rühren.

Heute und morgen ist aber erstmal wieder Familie angesagt. Zwei  Geburtstage. Essen, Essen, Essen.

Rohbau von Andreas‘ und Irinas Haus.

Zum Frittenkalle

Die Tage werden wieder länger. Viel Sonne und viel zu tun. Allerdings waren die letzten Monate ein ganz guter Reminder, sich auch mal eine Auszeit zu genehmigen, um mal durchzuatmen. Passend dazu hier ein Satz neue Bilder, Februar und März.

(mehr …)

Tagebuch: 24.04.19

Haben den ganzen Vormittag den Dachboden von Oma ausgeräumt. Originalverpackte Kaffeemaschinen aus 3 Jahrzehnten. Mannshohe Skulpturen aus Umzugskartons und Verpackungen. Avantgardistische Mobile und Traumfänger aus ineinander verhakten Bügeln aller Art. Zwei Zylinder, einer faltbar.

Tagebuch: 23.04.19

Alles bestens, viel zu tun. Freitag Besprechung Befund PET-CT in der Med5, Montag darauf Vorbesprechung in der Strahlenklinik. Heute Regale an die Wand gebohrt. Neue Steinbohrer zerlöchern die bröckeligen Altbauwände sauber und gerade.

Werde das Gefühl nicht los, dass mit der Olympus mju II etwas nicht stimmt.

Tagebuch: 20.04.19

Erste Eindrücke aus der Plaubel Makina 67. Ausgezeichnet und auf Augenhöhe mit der Mamiya 7. Formschöner allemal.

Tagebuch: 18.04.19

Neues Problem: Plötzlich stark gestiegener Verbrauch an Sonnencreme.

Befinden wunderbar. Aktuelle PET-CT sieht gut aus, eine einzelne Stelle zeigt noch einen leichten FDG-Uptake über Leberniveau, welches als Referenz dient. Alle andere Lymphknoten unauffällig. Anders gesagt: noch ein kleines Fitzi übrig, wird weggestrahlt. Insgesamt aber sehr positiver Verlauf soweit.

Morgen gibt’s Fisch mit der Familie.

Tagebuch: 17.04.19

Heute wieder an der Kasse beim Edeka: „UND………WIE?!“

Tagebuch: 15.04.19

Musste heute früh fast zwei Stunden auf das PET-CT warten, weil die FDG-Kontrastlösung erst gegen 10 Uhr angeliefert wurde. Aus Rache bin ich dann in der Röhre während dem Scan eingenickt und habe laut ins Mikrofon geschnarcht.

Tagebuch: 13.04.19

Heute früh ein kurzer Spaziergang und ein paar Fotos geschossen. Dabei an meiner alten Schule vorbeigekommen und ein wenig über den Hof geschlendert. Viele gute Erinnerungen. Allerdings wurde dort die letzten Jahre viel investiert, die Gebäude saniert und Anbauten dorthin gesetzt, wo wir früher heimlich geraucht haben. Naja. In Gedanken versunken wurden meine Augen etwas wässrig, für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, das große Ganze und alles Andere verstanden zu haben. Doch dann wars gleich wieder weg. Ich hab die volle Filmrolle aus der Mamiya genommen und eingesteckt, bin nach Hause gefahren und hab Sommerreifen aufgezogen. Nächste Woche TÜV und Kundendienst. Ist ja auch wichtig.

Tagebuch: 10.04.19 #2

Im kleinen Fotoladen 4 Wochen auf die Entwicklung einer Rolle 120er Diafilm gewartet, heute dann noch 8,95€ dafür abgeknöpft bekommen. Gut, dann halt auch E-6 in Zukunft zuhause. Frechheit.

Tagebuch: 10.04.19

Bin gerade draußen unterwegs und muss mir alle paar Minuten die Tränenflüssigkeit aus den Augen wischen, sonst seh ich nur verschwommen. Schon scheisse ohne Wimpern.

Johanesbeeren + Stachelbeeren

Anfang 2019. Mal richtig schön im Krankenstand und Auszeit gönnen. Eigentlich war dann doch ziemlich viel los, kleine Projekte und Ereignisse hier und da und in der Summe dann doch mehr als gedacht. Wie immer ein paar Bilder dazu.

(mehr …)

Tagebuch: 04.04.19

Heute was fürs Gewissen getan und die Jahreskarte für den Tiergarten doch noch genutzt, bevor sie übermorgen ausläuft. Puh.

Tagebuch: 03.04.19

Merkwürdiger Tag heute. Wollte früh Spiegeleier machen. Lege Eier auf die Arbeitsplatte, stoße versehentlich ans Holzbrett dass daneben an der Wand lehnt, das fällt um und 4 Eier flatschen durch die Küche. Danach Mittagessen. Stelle Wurst, Käse, Brot, Butter, Gurkenglas, Teller und Besteck auf das große Holztablett. Auf dem Weg von Küche ins Wohnzimmer zerbricht das Billigteil in meinen Händen und der ganze Kram bedeckt den Flurboden. Kleine Glassplitter und Senfkörnchen treiben jetzt auf einem See aus Essig-Zucker-Wasser und umschiffen die dicken Gurken, die zwischen Schuhen und Routerkabel verteilt herumliegen.

Nachmittags dann Regale an der Wand im Flur anbringen. Leider machen unsere Altbauwände mal wieder was sie wollen. Die ersten 3 Löcher gelingen wunderbar, beim letzten treffe ich mal wieder einen Hohlraum und sofort klafft ein unförmiges Loch von der Größe eines Golfballs in der Wand. Projekt erstmal pausiert. Wird wie so oft wieder aufwändiger. Fuck Altbauwände. Abends dann noch beim Abspülen die Spülbürste glatt in der Mitte durchgebrochen. Naja.

Ach ja, Chemotherapie geschafft. 20 Wochen voll drauf. Jetzt erstmal ein paar Tage zur Ruhe kommen. Mitte April PET-CT, dann mal sehen ob noch was zu tun ist.

Tagebuch: 31.03.19

Einmaliges Wetter zur Zeit. Meine Blutwerte sind ganz passabel und meine Laune ausgezeichnet. PET-CT erst Mitte April, bis dahin also viel Zeit zum Erholen. Viele Treffen mit Freunden stehen an. Kleine Jobs, neue Website fertigstellen, neue Fotoprojekte angehen. Ein Künstlerbuch zu diesem ganzen verrückten, abgefuckten Mist der letzten Monate ist in Planung. Wohnung etwas verschönern, Gefundene Baumscheiben zu Tischchen schreinern, Portfolios verschicken, Prints anfertigen. Wieder mehr mit Olga unternehmen. Und so weiter. Mal sehen, wieviel davon klappt. Angeschlagen bin ich schon noch. 20 Wochen stärkste verfügbare ambulante Chemo zehren halt schon und wirken noch einige Zeit lang nach vermute ich. Aber Wetter gut, Laune gut.

Erste Aufnahme aus der Plaubel Makina 67. Club gewinnt 3:0 am Samstag!