Tagebuch: 07.12.18

Morgens Magenstechen. Unruhig geschlafen, wie gerädert aufgewacht. Wieder ins Krankenhaus, Chemo, wieder heim. Unterhalte mich mit einem anderen Patienten, anstrengend aber interessant. Kann nicht einordnen ob er Ahnung hat oder so tut. Allerdings kommen Professor und Oberarzt direkt zu ihm und alle fachsimpeln über Blutwerte und komplizierte Transfusionen. Also wohl eher ein Kollege. Er erzählt von Italien und München und das das eigentlich schlimme ist, das Rauchen aufzuhören, nicht, damit anzufangen. Schwindelig nehme ich einen Schluck Wasser und nicke. Er hat deutlich mehr Beutel angeschlossen als ich, und auch die Ärzte klingen ernster bei ihm. Redet aber viel und munter, was mich gleichzeitig nervt und aufbaut. Die letzten Tage hätte er sich schon mal überlegt, einfach Schluss zu machen. Ich sage, ich auch. Aber es geht halt mal so, mal so.

Dazu Probleme mit den Ohren. Höre mich selbst oft beim Atmen und Sprechen. Autophonie. Belüftungsstörung der eustachischen Röhre. Können tausend Sachen sein, auf jeden Fall kommt es durch die Chemo öfter. Sammle jetzt seltene Erkrankungen.

Erstmal etwas an die frische Luft.

Tagebuch, 06.12.18

In der ersten Nacht ganz gut geschlafen. Früh schnell was kleines gegessen und als der Taxifahrer klingelt, hastig die zum Glück schon gestern sortierten Medikamente für den Tag eingeworfen. Wie eine Handvoll bunter Gummibärchen. Viel Verkehr nach Erlangen, brauche fast 45 Minuten. Werde aber zügig versorgt. Nur ein Beutel, dazu Spülung. Bin vor 11 Uhr fertig und fahre wieder nach Hause. Körper geht, Kopf schwimmt. Kann mich für nichts begeistern. Das miese Wetter tut sein übriges.

Hunger geht, Geschmack lässt aber nach. Fernsehen und Radio in jedem Zimmer lenkt mich etwas ab von der Erschöpfung. Ein paar kleine Besorgungen. Brauche jetzt weiche Zahnbürsten und Mundschutz.

Tagebuch: 05.12.18

Hektik am morgen. Kurzerhand noch einmal zur Kryokonservierung um 8 Uhr. Sehe hier immer wieder junge Männer mit verunsicherten Gesichtern. Viele Geschichten, Schicksalsschläge. Ich erledige was zu tun ist und gehe direkt in die Ambulanz für den ersten Infusionstag. Auf dem Weg dahin noch eine Telefonkarte für WLAN besorgt. 1€ pro Tag, ganz in Ordnung aber organisatorisch zu umständlich. Karte an der Anmeldung holen, Karte aufladen, Service buchen. Aber erstmal eingerichtet funktioniert immerhin alles.

Bekomme 3 Beutel Chemo und dazu Schutz für Blase und viel NaCl- Lösung zum spülen. Geht zügig voran, werde um 10 angestochen und bin um 14 Uhr fertig. Bin etwas benommen und abgeschlagen. Alles was ich eingenommen habe, beginnt langsam zu wirken. Olga holt mich ab und wir essen daheim recht früh zu abend. Beide platt vom Tag.

Noch viele Gedanken, bin aber zu schwach mich zu konzentrieren. Notizen helfen. Kurz ein paar Minuten raus, die kalte Luft des Waldes einsaugen.

Tagebuch: 04.12.18

Heute den ganzen Tag Regen, nur nachmittags klart es kurz auf. Bin soweit fit aber etwas benebelt, was aber nicht groß stört. Habe eh nicht viel zu tun außer ein paar Telefonate. Versuche mich so gut es geht durch Hausarbeit abzulenken, was auch funktioniert und den Vorteil hat, dass es aussieht wie geleckt. Stunden damit verbracht, das BlackBerry aus der Arbeit zu aktualisieren. Lächerlich umständlich. Verstehe gar nicht, wer solche Geräte freiwillig benutzt.

Etwas Post verschickt, ein paar Rahmen im Büro deponiert. Ungewiss wie es da weitergeht. Herrliche Lage, ein wunderbar freies Arbeitsgefühl. Aber jetzt erstmal wieder gesund werden. Schon mal alles gepackt, morgen bekomme ich einen vollständigen Therapie- und Medikationsplan. Mit was man sich alles auseinandersetzen muss. Gewöhnungsbedürftig aber machbar schätze ich.

Tagebuch: 03.12.18

Aktuell nehme ich 40mg Kortison täglich, dazu Pantoprozol als Magenschutz. Vorbereitung auf die Therapie. Beginn ist übermorgen, also am Mittwoch. das Dexamethason alleine hilft schon sehr gut. Keine Schmerzen, kein Husten, kein Zwicken oder Zwacken. Dafür bin ich recht aufgekratzt und habe ab und zu Schluckauf. Außerdem geht es langfristig auf Muskeln und Knochen. Aber in Anbetracht der Situation ist das das geringere Übel. Ohne Behandlung würde ich wohl einfach irgendwann sterben. Das sagt man sich auch nicht alle Tage.

Haben heue mit Günter Matratzen im Ikea getauscht. Je zwei einzelne, eine mittelhart, eine hart, gegen eine große mittelharte. Nachdem ich einiges an Gewicht verloren habe, schlafe ich auf einer weicheren Matratze wieder besser. Zudem sind jegliche Varianten an Toppern und T-Stücken zum Verbinden zweier getrennter Matratzen einfach nutzlos.
Gab und gibt noch einige Dinge zu organisieren. Arbeit, Büro, Krankenkasse, Familie. Aber bin ganz gut aufgestellt und zuversichtlich. Immerhin laut Arzt eine Heilungschance von 90%. Ziemlich gut für Krebs.

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Unsortiertes.

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Aufholen

Mittlerweile wird es wieder kalt. Der Blog hat nun doch einige Zeit geruht. Es war aber klar, dass er früher oder später wieder zum Einsatz kommt. Er rattert nun stoisch seit 2010 herum, was für digitale Verhältnisse ein nicht mal schlechter Schnitt ist. Parameter wie inhaltliche Ausrichtung, Regelmäßigkeit der Einträge und subkultureller Wert unterliegen unvorhergesehenen oder auch kalkulierten Schwankungen. Nichtsdestotrotz bleibt das hier ein wichtiges Sammelbecken für Texte und Bilder, für die ich sonst im Moment keinen passenderen Platz finde, die ich aber dennoch mitteilen und festhalten möchte.

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Catching up 16—>17 pt. 2

And we’re still in Summer 2016, catching up with some old stuff. With all this stuff happening right now so fast, this is kind of nice to go through some stuff again, take some time, write a little caption for each image. Kind of mesmerizing and calming. Anyway, enjoy.

Checking out a crazy good location for a group exhibition.

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Catching up 16—>17 pt. 1

Wow. It’s been more than one year since the last post. I have been busy with all kinds of private, study and work related stuff. The next blogs are all about catching up and just writing down all the stuff that has happened until now. (Now being at the point where i just finished my ba thesis with honors, looking to publish my first photobook and about to dive into the ocean of freelance work together with some great study friends.)

But lets start where we left the last time. About one full year ago.

Catching a break.

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Portfolio: Paris 2012

A revised series of very old pictures from paris in 2012 can now be found on my website. Some haven’t been published anywhere yet. All film, shot with my beloved Leica M6 and the chunky Kiev 88. Good, innocent times. Check out here

tension

Good people leaving the campus for good. I took shots of the moment right before their final closing presentation. Thanks for the good times.

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Made in Western Germany

The summer is almost over. I have been pretty busy the last months with uni stuff, work, photo and layout commissions and family stuff. So not much time to post. Here is another post, the last pics from 2015. Enjoy.

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Orange chair casually standing there.
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distance

free free free

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Printing some images for Olaf’s EDITION GRAINAU.


Olaf gave me his Hasselblad to shoot and i shot some B/W rolls at home. But when developing this roll i poured in 260ml (which is the amount of dev i use for 36exp film) instead of 500ml by mistake. Since i dev with Xtol i use to move the tank quite often, so the whole film got developed at least. But as you can see the left side here in this scan was facing up in the tank, not getting any of that sweet Xtol juice when resting between movements. The left side is about 2 stops underexposed. no biggie.
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Gegen

Catching up.

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Geometry

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Here and there

And here comes the next batch, fall 2015. Enjoy!
HEXAR_PARA400_DM-10849Family time

 
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